3-Tagereise Tessin

Reise ins Tessin


3-Tage-Reise Tessin 10. bis 12. September 2013


Besammlung um 5.30 Uhr beim Bahnhof, eine happige Aufgabe für Langschläfer! Nicht aber, wenn man die Chance hat, drei erlebnisreiche Tage mit Kameraden im Tessin zu verbringen! So stehen also beinahe alle 32 Teilnehmer pünktlich am Bahnhof. Allseits begrüsst man sich bei bedecktem Himmel, schon aber heisst es, Koffer verladen. Der Volvo von Ruedi steht nur fürs Gepäck jener Sportler zur Verfügung, welche ab Airolo nicht aufs Velo umsatteln werden. Die Platzverhältnisse genügen voll auf, aber das Gepäck aller Teilnehmer ab Biasca? Hier aber gibt’s Zweifel. Der ICN aus St. Gallen trifft ein, zwei Kompositionen und rund 400 m lang; für uns Gossauer ist im hintersten Wagen reserviert. Also beginnt die erste Wanderung bis zur Höhe des BBC (ehemals Güterschuppen). Werner Portmann fotografiert seine Kameraden beim Einsteigen, er wird aber dann später von der Kontrolleurin der SBB getadelt, das Blitzlicht hat sie irritiert bei der Zugsabfertigung! Bei vorerst dunkler Nacht verbringt man die Fahrt nach Zürich mit vielen Gesprächsstoffen. In Zürich heisst es umsteigen, von Gleis 15 auf Gleis 4 hat man nur acht Minuten Zeit. Kein Problem, mitsamt dem Gepäck ist das keine Sache für Sportler. Ohne Halt bis Arth-Goldau sollte es werden, aber vor der Einfahrt zum Hirzeltunnel gibt es einen Halt von acht Minuten. Zufall oder gewollt, die wohl freundliche Kondukteuse hat arge Probleme mit zählen, sie bringt es immer nur auf 28, obwohl 30 im Zuge sind. (Ruedi und Niklaus sind unterdessen mit dem Auto unterwegs nach Airolo). Nach reichlicher Mithilfe von Bruno sind dann doch noch alle registriert. Unterdessen ist es auch ruhiger im Abteil, traditionsgemäss bei einer Reise wird die einheitliche Zwischenverpflegung (von Doris Huber liebvoll zubereitet) eingenommen. In Arth-Goldau heisst es wieder - umsteigen. Nun kommt unser "Quizmaster" Robert zum Zuge. Wieder hat er für unser Ziel (diesmal Tessin), knifflige Fragen auf Lager. So will er die Masse von Christa Rigozzi wissen (hat er wohl persönlich gemessen?), Bau des Gotthardtunnels, Fläche und Einwohner des Tessins, Name des Eisstadions von Ambri oder wo ist der Tessinerplatz. Nachdem man auf der Fahrt in den Süden dreimal die Kirche von Wassen gesehen hat, wird das Wagenabteil zu einer Umkleidekabine. Die Velofahrer rüsten sich für die Fahrt ab Airolo. Nur wenig Zeit (offiziell eine Minute) bleibt in Airolo zum Aussteigen mit Gepäck, dann fährt die SBB mit sechs Nicht-Velofahrer weiter bis Faido, wo das Postauto die Gossauer aufnimmt und zum Infocentro in Pollegio bringt. Ein äusserst interessanter Vortrag über den Bau der NEAT und der entsprechenden Bahntechnik wird ihnen präsentiert, ebenso eine multimediale Ausstellung. Pech hat Jürg Reimann beim Verlassen des Centros. Irritiert durch die vielen Glasscheiben, bringt ihm das mit einem blauen Auge ein Andenken nach Hause. Mit dem Personalbus des Infozentrums werden die sechs Männersportler nach Personico ins Grotto Val d’Ambra transportiert. Hier sind bereits die beiden Transporter Ruedi und Niklaus mit ihrem vollgestopften Volvo und die 24 Velofahrer eingetroffen. Sie hatten in Airolo nach dem Gepäckverlad ins Auto die gelben Velos gefasst und ab ging's! Aber bereits kommt die erste Panne, einen "Platten" bei Bruno’s Velo. Die SBB ist aber dein Freund und Helfer, bereits nach sehr kurzer Zeit steht ein Ersatzvelo zur Verfügung. Auf der Fahrt nach Personico wird ein Postautochauffeur genervt, hat dieser doch mit dem 24-er Feld seine liebe Not beim Überholen. Im Grotto wartet eine echte Tessinerspezialität auf die hungrigen Mägen. Leicht einsetzender Regen veranlasst die Velofahrer, nach dem Mittag die Fahrt nur noch bis Biasca statt bis Bellinzona fortzusetzen. Gemeinsam mit den sechs Wanderer, welche ab Pollegio mit dem Postauto anreisen, wird in Biasca die S10 der SBB belegt, welche die muntere Schar nach Bellinzona bringt. Nach dem Umsteigen geht’s Richtung Locarno, mit dem überfüllten Bus erreicht man Solduno. Das Garni Hotel Nessi ist nun drei Tage das Zuhause der Gossauer. Nach dem Zimmerbezug heisst es kurz relaxen, dann besammelt man sich zum Abmarsch oder Fahrt ins nahe gelegene Ascona. Im Ristaurante Borromeo geniesst man ein feines Nachtessen und den guten Hauswein. Robert Weiss hat bereits den Tessinerquiz ausgewertet und präsentiert die Rangliste: 30 Fragen waren es, mit 21 richtigen wird unser Präsident Peter Eigenmann Sieger, die nächsten Plätze belegen Bruno Huber und Peter Schönholzer. Die abgegebenen Preise werden durch Hubert Ranner (Geburtstag am 9. September) und den Wirt gesponsert. Einen grosszügigen Beitrag an die Konsumation leistet Niklaus Eigenmann als Geburtstagsspende, da er immer während den Ferien (13. Juli) sein Fest ohne Turner feiern muss oder kann. An alle Spender ein herzliches "Danke schön"! Mit einem Schlummertrunk im Hotel endet Tag eins in Solduno.

Nach einer mehr oder weniger langen Nachtruhe steht der 2. Tag auf dem Programm. Drei Wandervorschläge stehen zur Auswahl.
Die Gruppe 1 spaziert über die Ponte Maggia zum Seeuferweg und an die Schiffstation von Ascona. Nach kurzer Fahrt erreicht man die Brissago-Inseln. Die Blumen- und Pflanzeninsel wird bestaunt, das Mittagessen stärkt die Mannen. Anschliessend fährt man mit dem Schiff nach Brissago, mit dem kleinen Bus erreicht man schliesslich Ronco sopra Ascona. Auf einem leicht begehbaren Höhenweg geht’s zum Monte Verita, dann hinunter nach Ascona und zurück nach Solduno.
Die Gruppe 2 lässt sich mit der Centovalli-Bahn nach Verdasio fahren. Als erste Passagiere des Tages erreichen die 11 Wanderer mit der Seilbahn den Monte Comino auf 1155 m Höhe. Auf und ab wandert man anschliessend bei Sonnenschein über Stock und Stein, immer wieder mit der wunderschönen Aussicht zu den Tessiner Bergen und dem Tal der Melezza. In Selna wird auf offener Wiese ein Verpflegungshalt eingeschaltet, aus dem Rucksack wird das eine oder andere verspeist. Franz Mangold verzichtet auf einen Sitzplatz auf der Wiese, nur - ihm machen die Ameisen das Leben schwer! Dafür ist er dann erster im Grottino in Costa, sein langersehntes Bier macht ihn wieder glücklich. Zu Fuss auf den schönen Granitplatten oder mit der Seilbahn erreicht man dann Intragna (339 m). Mit der Centovalli-Bahn geht’s zurück nach Solduno.
Die dritte Gruppe wählt die Bergwanderung Cimetta-Mergoscia. Der Start erfolgt mit dem Bus nach Locarno und hinauf zur Madonna del Sasso. Mit der Luftseilbahn erreichen sie dann Cardada (1332m). Eine herrliche Aussicht auf den Lago Maggiore, Maggia-Delta, in weiter Ferne die Alpen von Monte Rosa bis zum Fletschhorn. Noch geht’s höher hinaus, die Sesselbahn bringt die Wanderer auf 1671 m Höhe nach Cimetta. In luftiger Höhe, ein herrlicher Ausblick, dann geht’s runter zum Basso di Cardada. Nach einem einstündigen Aufstieg zur Cima della Trosa folgt dann die ausgiebige Mittagsrast, Verpflegung aus dem Rucksack. Nachher geht’s mehrheitlich bergab. Via die Alpi di Bietri durch das Valle di Mergoscia und verschiedene Maiensässen führt der Abstieg durch die reizvollen Kastanienwälder zum Winzerdorf Busado. Abwärts und abwärts landet man schliesslich in Mergoscia auf 731 m Höhe! Einige Oberschenkel beginnen zu schmerzen, auf der Terrasse einer Osteria tankt man Flüssigkeit. Via Contra, Brione, Locarno wird man schliesslich mit dem Postauto nach Solduno zurückgeführt. Das heutige Abendessen findet im Grotto Broggini in Losone statt. Leo Obwegeser stiftet in Anbetracht seines kommenden Geburtstages am 14. September in seiner Tessiner-Heimat den Apéro, besten Dank! Obwohl teilweise sehr müde, der Schlummertrunk im Hotel fehlt natürlich nicht.

Der dritte Tag beginnt früh, ist doch das Frühstück ab 6.30 Uhr angesagt. Generalstabsmässig folgt der Gepäckeverlad in Ruedi’s Auto, der kurze Fussweg zum Bus und das Verlassen von Locarno mit der SBB. In Gubiasco wird umgestiegen Richtung Lugano. In Rivera heisst es für 11 Turner wieder aussteigen; sie haben sich entschieden mit der Gondelbahn die Alpe Foppa zu erklimmen. Dort wird in luftiger Höhe die Botta-Kirche Santa Maria degli Angeli bestaunt, der Monte Tamaro wird nur auf Distanz angeschaut. Rechtzeitig wird die Rückfahrt in Angriff genommen, um so zur abgemachten Zeit in Bellinzona zu sein. Die zweite Gruppe verlässt die S-Bahn 10 Minuten später in Taverne-Torricella. Hier werden die 21 Teilnehmer per Bus zum Infopoint Sigirino chauffiert. Es folgt eine ausgiebige Information über den Bau des Ceneri-Basistunnels. Anschliessend werden die "Gossauer Mineure" mit den beiden Kleinbussen - vorbei an der Heiligen Barbara - in den Stollen gefahren, wo dann ein Rundgang unter kundiger Leitung erfolgt. Laut Vorschriften stürzten sich alle zur Besichtigung des Stollens in "Kampfmontur": Stiefel, Overal, ein Rucksack mit Not-Atmungsgerät. Um ein einmaliges Erlebnis reicher fährt man dann anschliessend zurück nach Bellinzona. Das Ristaurante Casa del Popolo ist fürs ausgezeichnete Mittagessen auserwählt worden, der Kaffee wird vom Wirt übernommen. Mit der Besichtigung der riesigen Burganlage Castelgrande folgt auch der offizielle Fototermin fürs Archiv und die geplanten Zeitungsberichte, die letzteren erschienen wohl, aber sehr gekürzt und ohne Bild! Am Bahnhof Bellinzona wird dann Ruedi’s Volvo von seiner Last befreit, jeder nimmt sein Gepäck auf Mann. Um 16.30 Uhr beginnt der Start zur Rückfahrt mit der SBB. Der Gotthard ist einmal mehr auch Wetterscheide, im Tessin schönes Wetter, im Norden bedeckt. In der Region Arth-Goldau fällt dann auch noch Regen. In Zürich heisst es auch diesmal umsteigen, bei der langen "Schlange" (der ICN misst 400 m) sind die Gossauer zuvorderst einquartiert. So wird um 20.10 Uhr in Gossau am gleichen Ort, d.h. am Perronende auf Höhe BBC ausgestiegen. Präsident Peter Eigenmann dankt allen, vorab dem OK mit Niklaus Eigenmann, Bruno Huber und Ruedi Eisenegger für die tadellose Organisation der schönen drei Tage im Tessin. Dank einem schönen Zustupf aus der Vereinskasse, nach dem bewährten System - Turnstundenbesuche und Helfereinsätze werden entschädigt - hat jeder sehr günstige und erlebnisreiche Tage im Tessin erlebt.

Heinz Streuli

Zur Fotoigalerie 3-Tage-Reise Tessin 2013

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