Reise Engelberg

Tagesausflug nach Engelberg, 27. August 2011

Besichtigung des Klosters Engelberg und Besuch auf der Fürenalp

Der Reisebericht

Wenn Engel reisen – lacht der Himmel, nicht immer ! Wie sich aber im Laufe des Tages zeigt, hat Petrus falsch programmiert! Es ist 5.30 Uhr, dunkle Nacht am Bahnhof in Gossau. Bewaffnet mit Regenjacke und Regenschirm sind total 26 MSG-ler eingetroffen. Eine Angina verhindert Hermann Martin die Teilnahme. Trotz Regen und einigen Donnerschlägen sind alle aufgestellt und zuversichtlich. Eine einfache IC-Zugkomposition nimmt die muntere Gesellschaft auf und entführt sie Richtung Zürich. Schon bald hat der Regen aufgehört, Zürich ist erreicht. Hier heisst es umsteigen in den Doppelstöcker Richtung Luzern. Im gleichen Abteil leistet die Frauenriege Würenlingen den Gossauern Gesellschaft, sie sind auf einer dreitägigen Reise via Brünig-Grimsel ins Wallis.
Die Zeit der knurrenden Mägen ist gekommen, in Verdankenswerterweise hat „über Nacht“ Doris Huber feine, happige Sandwiches zubereitet, dazu traditionell ein Fläschli Orangensaft. Die mitreisenden Frauen sind auch gut organisiert, Kaffee und gar Schaumwein geniessen sie. Scharm oder Zufall, Bernhard erhält als einziger eine Tasse Kaffee, allerdings waren es auch die letzten Tropfen! Via Thalwil – Zug wird Luzern erreicht, mit der Zentralbahn (ehemals Luzern-Stans-Engelberg-Bahn) wird in knapp einer Stunde Engelberg erreicht.
Die Bergspitzen sind mit Neuschnee bestückt, das Klima aber sehr angenehm. Ein kurzer Spaziergang durchs malerische Dorf führt uns zum Kloster Engelberg. Der Besuch der Kloster-Schaukäserei wird auch zur flüssigen Stärkung und Einkauf von Spezialitäten benutzt. Karl Giger deckt sich mit einer grösseren Menge Käse ein, wie sich dann nach der nächsten Turnstunde herausstellt, für die Einweihung seiner Gartenlaube mit den Kameraden! Danke Karl! Noch sieht man wenig von der Käseproduktion, heute steht die Fabrikation von Engelberger Käseglocken bevor, noch sind erst zwei Bassins mit Milch gefüllt.
Um 9.30 Uhr öffnet sich die Pforte des Klosters für die Turner. Empfangen wird man nicht etwa vom noch sehr jungen Abt (44-jährig), auch nicht von einem Mönch, sondern von der Angestellten Marta Matter. In einer rund einstündigen Exkursion erklärt sie uns einiges über das Benediktiner-Kloster. So wurde es 1120 erbaut, fiel bis 1740 zwei Bränden zum Opfer und beherbergt seit 1869 die Klosterschule.1950 wohnten 125 Mönche im Kloster, heute sind es gerade noch 28. Die nicht ganz ernst gemeinte Anfrage über einen allfälligen Eintritt sorgt für schmunzeln. Heute beherbergt das Kloster 195 Schüler, wobei rund ein Drittel auch hier wohnt. Ein Einblick wird auch in die Zimmer der Mönche gewährt, ebenso in den barocken Festsaal des Klosters, der auch für verschiedene kulturelle Anlässe genutzt wird. Mit dem Besuch der sehr schön renovierten Klosterkirche endet die Besichtigung.
Anschliessend wird zur gemütlichen Wanderung der Engelberger-Aa entlang, Richtung Fürenalpbahn gestartet. Dank dem idealen Wanderwetter fliessen kaum Schweisstropfen. Nach 1 ¼ Stunden wird die Talstation der Seilbahn erreicht. Da die Kabine nur für acht Personen Platz hat, erfolgt die Fahrt etappenweise. In nur sieben Minuten werden rund 800 Höhenmeter überwunden. Trotz aufkommenden Nebels kann die wunderbare Aussicht genossen werden. Die Fürenalp präsentiert sich mehr weiss als grün, liegt doch Neuschnee auf den Alpweiden und auf den Tischen und Bänken ausserhalb des Restaurants. Gut vorbereitet, wird auch bald im Restaurant die Spezialität der Wirtin serviert. Es sind Älplermagronen mit Apfelmus, so viel man will, voraus ein feines Süppchen, anschliessend noch ein leckeres Dessert. Franz Mangold benutzt die Gelegenheit und übernimmt die erste Runde Getränke, aus Anlass seines kommenden 70. Geburtstages, danke Franz!
Mit Heinz Staub macht man mit einem ehemaligen Gossauer Bekanntschaft. Er wohnt seit rund 40 Jahren in Engelberg. In Gossau war er lange Zeit Technischer Leiter des UOV (Unteroffiziersverein), später dann einige Jahre Militär-Attaché in Kairo, Jürg erkennt ihn als ehemaliger Schulkollege der Offizierschule. Nicht fehlen darf natürlich der Schellejass von den vier Stammspielern.
Auf eine mögliche kleine Wanderung auf der 1850 Meter hohen Alp wird wegen der ungünstigen Witterung, etwas Schnee und teilweise Nebel, verzichtet. Dafür erhält jeder „Ausgang“ bis um 16 Uhr, Treffpunkt ist dann der Bahnhof in Engelberg. So erfolgt die Rückfahrt ins Tal und anschliessender Busfahrt gestaffelt. Am Bahnhof dann noch der obligate Fototermin, wobei ein Tourist diese Aufgabe übernimmt. Volle 25 Minuten fährt dann die Zentralbahn im Tunnel, das steile, ziemlich neue Trasse wird nur dank Zahnrad im Schritttempo bewältigt. Zügig geht’s dann aber weiter bis nach Stans, wo ein Doppelstöcker-Postauto die Gesellschaft aufnimmt.
Nach einer etwas rasanten Fahrt wird Beckenried erreicht. Bei angenehmer Temperatur und Sonnenschein wird die Gallia, der 1913 erbaute Raddampfer auf dem Vierwaldstättersee bestiegen. Auf der gut einstündigen Fahrt nach Luzern geniessen wir die tolle Aussicht auf die geschichtsträchtige Landschaft der Urschweiz. Auch die Technischen Daten des 2001 bis 2004 total erneuerten Schiffes erwecken natürlich die Aufmerksamkeit aller. So wurde die Gallia 1953/54 auf Ölfeuerung umgestellt, seine Spitzengeschwindigkeit beträgt 31,5 km/h und Platz hat sie für 900 Personen.
In Luzern bleibt noch etwas Zeit für Auftanken von Speis und Trank, bevor der Doppelstöckerzug der SBB die Gossauer via Zug-Thalwil nach Zürich bringt. Beinahe traditionsgemäss ist hier für die Fahrt in die Ostschweiz im vordersten Wagens des rund 400 m langen Neigezuges reserviert, verbunden also mit einer kleinen Wanderung. Pünktlich um 21.06 Uhr hält der Zug in Gossau auf der Höhe des ehemaligen Güterschuppens, heute BBC. Präsident Peter Eigenmann dankt Bruno und Ruedi für die tadellose Organisation und allen für die Teilnahme. Nach dem „Marsch zurück zum Bahnhof“ können einige Ehefrauen ihre Allerliebsten wieder in die Arme schliessen. Ein schöner, erlebnisreicher Tagesausflug gehört der Geschichte des noch jungen MännerSportverein Gossau an.
li.
Zur Fotogalerie Ausflug Engelberg 2011