Tagesausflug ins Zürcher-Oberland

Tagesausflug ins Zürcher-Oberland


Vereinsreise mit Tradition und Nostalgie, 17. August 2014

Früh aus den „Federn “müssen die 30 Männersportler am Sonntag, den 17. August 2014. Jürg Reimann als Organisator der diesjährigen, eintägigen Reise, hat seine Kameraden auf 6.30 Uhr an den Bahnhof beordert, stehen doch nebst der Fahrt mit der SBB eine gut dreistündige Wanderung, Besichtigungen von Nostalgie und schliesslich auch die Fahrt mit dem Dampfzug von Bäretswil nach Bauma, auf dem Programm.
Nach vielen Tagen mit sehr unsicherer Witterung bewahrheitet sich die Aussage „wenn Engel reisen“ einmal mehr. Wohl etwas kühl nach den vielen Niederschlägen der letzten Tage, der Himmel zeigt sich aber von seiner besten Seite. Ausgerüstet mit MSG-Shirt und Mütze und guter Laune wird der letzte Wagen des eintreffenden ICN-Zuges angesteuert. Auf der Fahrt nach Winterthur wird bereits eifrig diskutiert, bei den wenigen Blicken durchs Fenster werden auch die ersten Ballonfahrer entdeckt, welche sich das schöne Wetter zu Nutze machen. Ideal wird das Umsteigen in Winterthur, nur einige Schritte und schon wird die S-Bahn nach Bauma bestiegen.
Das Tösstal liegt noch mehrheitlich im Schatten, viel Tau zeigt an, dass der Herbst nicht mehr weit ist. In Saland wird das Fabrikgebäude entdeckt, welches in der laufenden Fernsehsendung „Anno 1914“ eine grosse Rolle spielt. In Bauma ist Endstation, unübersehbar das nostalgische Rollmaterial der Dampfbahn Zürich-Oberland. Drei Dampfloks werden bereits aufgeheizt, stehen doch fahrplanmässige Fahrten für die teils hundertjährigen Zugrosse bevor. Hansjörg Bänninger ist mit seinem Auto präsent, damit auch die müden Wanderer keine Sehenswürdigkeiten verpassen. Nach einer kurzen Besichtigung der Material- und Revisionshalle des DVZO (Dampfbahn-Verein Zürich-Oberland) mit den entsprechenden „Patienten“ (es warten noch rund ein Dutzend alte Güterwagen auf ihre Totalrevision) beginnt die Wanderung.
Auf dem Guyer-Zeller-Wanderweg wird die Station Neuthal anvisiert. Nach einem kurzen Anstieg geht’s vorwiegend durch den Wald, immer in der Nähe des Bahntrasses und dem Spinnerei-Museum Neuthal. Nach rund 45 Minuten wird die Station Neuthal erreicht, Kaffee und Gipfeli warten auf die Wanderer. Für alle noch aus der Kindheit präsent, erkennt man kurz vor Aufbruch das Schnauben einer Dampfloki, welche den fahrplanmässigen Zug in die Station zieht. Erstaunlich viele frohgelaunte Gäste haben in der Zugskomposition mit sechs Wagen und zwei Dampfloks ihren Platz eingenommen. Nach einem nostalgischen Pfiff und anschliessenden dicken Rauchschwaden zieht die Zugskomposition, mit einer zweiten Dampflok am Schluss, wieder von dannen.
Gestärkt mit Kaffee und Gipfeli folgt die Wanderung durchs Tannental. Die stetigen Regenfälle der letzten Tage haben dem Wanderweg teilweise sehr zugesetzt. Beim Panoramablick oberhalb Bäretswil erkennt man Rigi, Mythen, Pilatus und selbst das „Vrenelis Gärtli“, dazu viele schneebedeckte Berge. In Bettswil wartet im Restaurant Halde ein feines Mittagessen auf die hungrigen Wanderer.
Um 13 Uhr geht’s weiter Richtung Tisenwaltsberg. Dazwischen ist die historische Sage Stockrüti, allerdings ausser Betrieb und etwas abseits der Wanderroute. Der kleine Weiler Tisenwaltsberg beherbergt Grosses, das Fahrzeugmuseum der Familie Junod begeistert alle. Hunderte von fahrtüchtigen Oldtimern jeglicher Art sind ausgestellt. Chicke Limousinen, Traktoren, Motorräder und Velos, dazu Kutschen und auch einiges an Armeematerial sind zu sehen. So fehlen der Rolls Royce, der Fiat Topolino, Messerschmitt, Goggomobil, Renault-Heck, der Gossauer Traktor Alpina Oekonom oder diverse Jahrgänge der unvergesslichen Hürlimann-Traktoren, nicht. Ferner sind die Zweiräder Kreidler, Java, NSU, Lambretta, Vespa, usw. zu sehen. Selbst die „Milchmann-Nostalgie“ fehlt nicht mit dem Dreirad Leuthart!
Nach einem Aufenthalt von anderthalb Stunden folgt die Wanderung nach Bäretswil. Am Bahnhof der Museumsbahn DVZO wartet man gespannt auf die Ankunft der Züge, ist doch hier in der Mitte der ehemaligen Uerikon-Bauma-Bahn der Kreuzungsbahnhof. Mit viel Getöse fährt unser Zug von Hinwil kommend ein. Nach dem Fototermin vor dem Zug wird der reservierte 3.Klasse-Wagen mit seinen nostalgischen Holzbänken belegt. Nachdem auch der Gegenzug eingetroffen ist, erfolgt nun die Fahrt nach Bauma. Kindheitserinnerungen werden wach, der Rauchgeschmack, das Rattern und Knarren der Räder oder das Abbremsen mit viel Getöse. Erinnerungen an die schönen, auch etwas ruhigeren Zeiten werden aufgefrischt. Sofort nach dem Eintreffen in Bauma wird die Dampflok wieder mit Wasser und Kohlen „aufgetankt“. Die DVZO hat noch einiges im Sinne, soll doch in Bauma die antike Halle des alten Basler Bahnhofs hier seinen Platz finden. Noch fehlt aber noch etwas vom „Münz“, die entsprechenden Baufundamente sind bereits erstellt. Schon bald fährt dann auch unser Neuzeitzug (Stadler Rail) ein und wir Gossauer wechseln den Komfort.
Durchs Tösstal fährt man zurück nach Winterthur. Auch diesmal, wie in praktisch allen Vereinsreisen, ist der vorderste Wagen des 400 m langen Zuges reserviert. Das heisst dann in Gossau wieder, aussteigen auf der Höhe des BBC und eine letzte Wanderung zur Bahnunterführung. Im Namen aller Kameraden dankt der Präsident Peter Eigenmann dem Organisator Jürg Reimann für seine ausgezeichnete Arbeit, als Mitglied der DVZO hat er uns einen unvergesslichen Tag geschenkt. Ein Dank gehört auch Hansjörg Bänninger, er hat’s mit seinem Auto möglich gemacht, dass auch müde oder ältere Kameraden diese schöne Reise geniessen konnten.

Heinz Streuli

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