3-Tagereise Wallis

3-Tagereise Wallis

27. bis 29. August 2010

Der Reisebericht

5.35 Uhr, Besammlung am Bahnhof Gossau, für viele doch etwas früh, aber wenn man verreisen kann... – kein Problem. Der Start erfolgt für die 26 Teilnehmer des MännerSportverein Gossau mit einer kleinen Wanderung am Bahnhof, ist doch am Schluss des ICN-Neigezuges reserviert. Schnell folgen angeregte Diskussionen, Hauptthemen sind die anstehenden Bundesratswahlen, die AFG-Arena mit dem FC St. Gallen als Fass ohne Boden und das Wetter. Zur Tradition geworden sind auch die Quizfragen von Robert Weiss. So hat er auch diesmal 30 Fragen übers Wallis auf Lager. Einige Knacknüsse sind zu bewältigen, so z.B. die Höhe des Matterhorns, Wappentier von Brig, Suonen, etc. Zürich ist bereits passiert, die Fragebogen werden eingesammelt.
Eine willkommene Stärkung ist die Zwischenverpflegung. Bruno Huber hat sie gespendet und Doris hat die Sandwiches fein gefüllt. Knapp mehr als zwei Stunden Bahnfahrt, schon wird Bern erreicht, ohne umsteigen geht die Fahrt weiter ins Berner Oberland. Für viele zum erstenmal wird der neue Lötschberg-Basistunnel befahren, mit seinen 34'900 m eine imposante Länge. Pünktlich um 9.11 Uhr erreichen die Turner Brig, ein kurzer Marsch mit Gepäck folgt bis zum Hotel Good Night Inn. Das imposante Hotel mit gegen 300 Betten wird vom ehemaligen SP-Politiker Peter Bodenmann geführt. Der Zimmerbezug kann erst am Abend erfolgen, das Gepäck wird deponiert.
Bereits um 10.18 Uhr verlässt die aufgestellte Truppe mit dem Postauto Brig in Richtung Mund, dem Safrandorf, das 2009 in Gossau Gastgemeinde an der Bundesfeier war. Der Himmel ist bedeckt, je höher, desto verhangener wird’s. Schliesslich wird man eingenebelt und Regen setzt ein. Das 530-Seelendorf präsentiert sich wettermässig nicht in bester Form. Mit Regenschirm und Jacke wird nach einem kurzen Marsch das Restaurant Safran erreicht. Mit einem Apéro, von Ruedi Eisenegger gespendet, werden wir empfangen. In einem beinahe einstündigen Vortrag orientiert der Zunftmeister der Safranzunft Mund über den einzigen Safrananbau in der Schweiz - dem teuersten Gewürz auf der Welt, das schon vor 3000 Jahren König Salomo rühmte. Die Zunft besteht aus ca. 230 Mitgliedern aus der ganzen Schweiz und benachbartem Ausland und hat eine Warteliste für Neueintretende! Das anschliessende Mittagessen mundet ausgezeichnet. Aufgetischt wurde Schweinsgeschnetzeltes - natürlich mit Safranrisotto. Der Dessert wird von Niklaus Eigenmann gespendet. Mit der Rückfahrt aus 1192 m Höhe kommt auch das trockene Wetter zurück. In Naters verlassen die Turner das Postauto und absolvieren einen kurzen Dorf- und Stadtrundgang. Vorab der alte Kern von Naters hat einige Sehenswürdigkeiten, das Beinhaus wird heute noch als Aufbahrungsort genutzt.
Nach einem kurzen Abstecher ins Hotel Simplon, wo Martin Nüesch anlässlich seinem 75. Geburtstag eine Runde zahlt, geht’s weiter zum Stockalperpalast. Unter kompetenter Führung erfahren wir viel über den Erbauer Kasper Jodok Stockalper. Er lebte von 1609 bis 1691, hatte insgesamt 14 Kinder, die er alle überlebte. Er war Handelsmann, Politiker und Bauherr. Heute wird ein Teil des Palastes als Regierungsgebäude genutzt. Zurück zum Hotel, wartet der kleine Simplonexpress, mit einer Stattrundfahrt werden nochmals einige Schönheiten von Brig und Naters bestaunt. Anschliessend folgt der Zimmerbezug, ob Einzel- oder Doppelzimmer, schnell fühlt man sich zuhause. Das anschliessende Nachtessen im grossen Saal mundet allen.
Vor dem freien Ausgang folgt noch die Auflösung der Quizfragen. Mit 25 richtigen Antworten halten gleich vier Turner die Spitze, dank einer Stichfrage gewinnt Jürg Reimann vor Koni Knechtle, Bruno Huber und Heinz Streuli. Im Ausgang flaniert man teils hemdärmelig, die Rückkehr ins Schlafgemach ist unterschiedlich.
Am Samstag ist das Morgenessen auf 7.30 Uhr angesagt, nach mehr oder weniger langer Nachtruhe stärkt man sich am riesigen Buffet. Einige benutzen die anschliessende Zeit zum Einkauf, steht doch auf dem Programm: Mittagessen aus dem Rucksack. Die Matterhorn-Gotthard-Bahn (MGB) wird um 9.20 Uhr bestiegen, sie bringt die Gossauer nach Betten. Hier folgt die Fahrt mit der Luftseilbahn zur Bettmeralp. Nach einem kurzen Marsch folgt die Weiterfahrt auf Bettmerhorn-Station. Die Sonne zeigt sich nur spärlich nebst dem aufkommenden Nebel. Eine kleinere Gruppe will es wissen und besteigt noch das 2858 Meter hohe Bettmerhorn. Nachher teilen sich die Wege, fünf weniger „geländegängige“ ziehen es vor, wieder zurück zur Bettmeralp zu fahren und anschliessend via Moosfluhbahn zu unserm Mittagstreffpunkt zu gelangen. Dabei begegnen sie Ueli Hildebrand, einem ehemaligen Männerriegler und Fauster. Die Wanderung Richtung Moosfluh geniessen die 20 Teilnehmer, immer wieder Nebel, dann kurze Aufhellungen. So verschaffte man sich einen imposanten Blick zum Aletschgletscher und den mächtigen Berner- und Walliseralpen. Ziemlich genau um 13 Uhr treffen die Gruppen auf der Moosfluh wieder zusammen. Die Verpflegung aus dem Rucksack findet Anklang, das kleine, einzige Wirtschäftli in Form einer alten Seilbahnkabine wird als Kafistübli genutzt. Dann geht’s weiter, auf dem Moränenweg wird die Riederfurka angepeilt. Sonne und Nebel wechseln sich auch jetzt regelmässig ab, der Beichgletscher und der UNESCO-Panoramaweg auf der andern Seite des Aletschgletscher sind zu sehen, eine Herde Gämsen fehlen auch nicht. Auf der Riederfurka wird neu aufgetankt, wobei die Erstankommenden von einem Apéroangebot eines Einheimischen profitieren. Ein kurzer Abstieg erfolgt zur Riederalp, der bekannte König der Riederalp (Art Furrer) ist nicht zu sehen. Nachdem wieder alle Gossauer beisammen sind, wird mit einer Gruppenfoto die unvergessliche Reise festgehalten. In zwei Sektionen bringt die Luftseilbahn die Turner 1200 Meter hinunter nach Mörel, die MGB schliesslich nach Brig zurück. Hier empfängt Tonino seine Kameraden pünktlich, er verzichtete seiner Gesundheit wegen auf die Gebirgswanderung.
Das Abendessen wird heute Samstag im Hotel Du Pont eingenommen, Leo Obwegeser als neuer „Siebziger" spendiert dabei den Apéro. Die Jacken können beim Ausgang gut gebraucht werden, ist es doch merklich kühler.
Der Sonntag beginnt auch mit dem reichhaltigen Frühstücksbuffet, die Koffer werden gepackt, das Wetter spielt mit. Um 9.30 Uhr verlassen die Gossauer Brig in Richtung Lötschberg-Bergstrecke. Die wunderbare Aussicht ins Rhonetal wird genossen und in Frutigen entdeckt man gar ein Faustballanlass nahe der Bahnlinie. In Spiez heisst es umsteigen, die Fahrt im Doppelstöcker führt nach Interlaken-Ost. Hier wartete das 96-jährige Dampfschiff Lötschberg auf die Gesellschaft. Nach einer Stunde wird die etwas kühle, aber unterhaltsame Fahrt über den Brienzersee beendet. Das Hotel Weisses Kreuz in Brienz serviert ein ausgezeichnetes Mittagessen, mit Sepp Gemperle haben wir wieder einen Apérospender. Nach dem Essen übernimmt die ehemalige Brünigbahn, heute Zentralbahn, die muntere Truppe. Via Meiringen, Brünig, Sarnen wird Luzern angepeilt. Angenehme Gesellschaft erhalten wir mit der Damenriege Wald ZH. Sie haben im gleichen vordersten Wagen des Zuges reserviert und verteilen Willisauer-Ringli, welche sie an einem volkstümlichen Anlass gewonnen haben. In Luzern beginnt für einige eine Laufübung, ist doch der reservierte Wagen der SBB zu vorderst am Zuge, nur zehn Minuten sind für den Umstieg möglich. Entschädigt aber wird man dafür mit einem 1.Klasse-Wagen, die SBB hat infolge Mangel an 2.Klasse so reserviert. Dass an einem schönen Sonntag sehr viele Schweizer mit der Bahn unterwegs sind, erfahren wir in Zürich. Der ICN mit seinen 400 Meter Länge ist prall gefüllt, die reservierten Plätze an der Spitze bereits teilweise besetzt. Eine Stunde nachher ist die dreitägige Vereinsreise zu Ende. In Gossau angekommen spricht Präsident Peter Eigenmann vorab den drei Organisatoren Bruno Huber, Niklaus Eigenmann und Ruedi Eisenegger, den vielen Spendern und auch allen Teilnehmern eine herzlichen Dank aus. Letzte Wanderung steht noch auf dem Programm, auf der Höhe des ehemaligen Güterschuppen ausgestiegen, folgt noch der lange Weg über das ganze Perron und die Unterführung. Die drei tollen Tage unserer Vereinsreise gehören nun schon der noch jungen Geschichte des MännerSportverein Gossau an.
li.
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